28.02.2023 - 2.1 Tätigkeitsbericht Rattenbekämpfung
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2.1
- Datum:
- Di., 28.02.2023
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- 680 - Eigenbetrieb Stadtentwässerung
- Bearbeiter:
- Julia Antony
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
BM Forster stellt voran, dass es in der Stadt Homburg ein Rattenproblem gebe, man dieses von Seiten der Verwaltung aber natürlich bekämpfe. Er sagt, dass dieses Thema natürlich sehr oft von den Bürgerinnen und Bürgern angesprochen werde. Das Problem ergebe sich aber teilweise auch aus dem Verhalten der Bürger, da diese ihre Essensreste über die Kanalisation entsorgen und so zu einem Nahrungsangebot für die Ratten führen würden.
Herr Orschekowski berichtet über die Maßnahmen der Verwaltung zur Rattenbekämpfung. Zu diesem Zweck zeigt er zunächst Bilder mit Müllablagerungen aus dem Stadtgebiet und erklärt, dass man ein massives Problem mit illegalen Müllablagerungen habe.
Im Jahre 2019 habe man zwischen 1.200 kg und 2.000 kg Giftköder ausgehängt. Die im Jahre 2020 geänderte Biozid-Verordnung habe dazu geführt, dass man sich in Homburg darauf verständigt habe, bei der Rattenbekämpfung zweigleisig zu fahren.
Man kombiniere hier nun Giftköder in Köderboxen und Totschlagfallen.
Beide Systeme seien vom Umweltbundesamt zugelassen.
Diese Kombination sei notwendig, da es gerade in der Innenstadt mit ihren diversen Bäckereien und Restaurants ein Überangebot an Nahrung gebe, so dass die Ratten die Giftköder entsprechend nicht anrühren würden. Die Totschlagfallen seien im Kanal installiert und würden dort die Ratten tierschutzkonform töten. Anschließend würden die Ratten von dort aus zur Kläranlage schwimmen, wo sie mit dem Rechen herausgefiltert würden.
Die Boxen, in denen die Giftköder ausgelegt werden, würden sich bei Regen automatisch verschließen, um zu verhindern, dass durch den Regen Gift in den Kanal gespült werde. Ein weiterer Vorteil dieser Boxen sei die Umsetzbarkeit dieser. Dies bedeute, dass die Mitarbeiter der Stadtentwässerung, die zur Schädlingsbekämpfung zugelassen seien, diese auch auf Bürgerhinweise hin an einem Ort ab- und an einem anderen wieder aufbauen könnten. Diese Boxen könnten elektronisch ausgelesen werden, so dass eine Statistik aufgestellt werden könne, wie hoch die Frequentierung durch Schädlinge sei und welche Menge des Giftes gefressen worden sei.
All diese Maßnahmen hätten dazu geführt, dass man die ursprüngliche Menge Gift von 1.200 kg bis 2.000 kg im Jahre 2019 auf etwa 21 kg im Jahre 2022 habe reduzieren können.
Auch bei den Totschlagfallen ließe sich eine Statistik aufstellen, wie viele Schüsse in einem gewissen Zeitraum gefallen seien. Sobald bei einer dieser Fallen diese Zahl für einen gewissen Zeitraum konstant bei 0 sei, würde diese entsprechend an einen neuen Ort verbracht. Die Fallen reagierten auf Wärme und Bewegung und lösten somit nur aus, wenn eine Kombination dieser beiden vorläge. Daher könne man davon ausgehen, dass auch all die aufgezeichneten Schüsse tatsächlich richtige Schüsse gewesen seien.
Die Stadtentwässerung bekämpfe nur das, was sich unterirdisch im Kanal befinde. Nur dafür habe man eine Zulassung. Für alles über dem Boden sei nicht die Stadtentwässerung, sondern die Ortspolizeibehörde zuständig. Diese arbeite hier mit externen Schädlingsbekämpfern.
Gerade in den weiter entfernten Ortsteilen müsse die Bekämpfung noch intensiviert werden. Dazu müssten weitere Boxen und Fallen angeschafft werden. Dies ist für den Laufe diesen Jahres geplant.
AM Lauer erzählt, sie habe kurz vor dieser Sitzung eine Meldung über mehrere tote Wildschweine am „Rattenberg“, also in der Verlängerung der Jägerhausstraße den Berg nach Schwarzenbach hoch, bekommen.
Herr Orschekowski erklärt, dass dies jetzt schnell an die zuständigen Stellen gemeldet werden müsse, da das Risiko der Afrikanischen Schweinepest bestünde.
Sofort kümmert er sich gemeinsam mit Frau Lauer darum, die Polizei und die Ortspolizeibehörde zu informieren, damit schnellstmöglich entsprechende Schritte eingeleitet werden können.
AM Markus Loew interessiert sich für die Kosten der Maßnahmen und auch die Einsparungen, die hierdurch möglich seien.
Darüber hinaus möchte er gerne wissen, ob die Rattenproblematik auf dem Christian-Weber-Platz und am H&M-Gebäude gemeinsam mit H&M bekämpft würde oder ob das alleine von der Ortspolizei bewerkstelligt würde und H&M sich nicht darum kümmere.
Herr Orschekowski erklärt, dass die Ortspolizei mit einem Schädlingsbekämpfer einen Vertrag geschlossen habe, der die Ratten auf dem Christian-Weber-Platz bekämpfe. H&M seinerseits habe ebenfalls einen Vertrag mit demselben Schädlingsbekämpfer geschlossen, um die Ratten in der Fassade zu bekämpfen.
Die Kosten für eine Giftköderbox beliefen sich auf 600 €, die über die Jahre abgeschrieben würden. Diese Boxen hielten viele Jahre. Wann man sie austauschen müsse, könne man noch nicht sagen, da man hier nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen könne.