09.10.2025 - 4.2 Informationen zur Arbeit in den betreuten Jugen...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.2
- Datum:
- Do., 09.10.2025
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- 50 - Jugend, Senioren und Soziales und Integration
- Bearbeiter:
- Barbara Emser
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
„KIZ – Kinderzentrum Erbach“ des Caritaszentrums Saarpfalz
Frau Niedenzu-Brünner und Herr Kreutzner stellen die Arbeit des Kinderzentrums der Caritas anhand der zur Verfügung gestellten Unterlagen vor. Als Einstieg wird ein Video von Besuchern und Besucherinnen, Praktikanten, Eltern und dem aktuellen Bundesfreiwilligen gezeigt, um einen ersten Einblick zu geben.
Die eigentliche Altersgruppe betreffe 6 bis 16-jährige Kinder und Jugendliche. Es würden allerdings auch Kinder und Jugendliche abweichenden Alters das KIZ besuchen. Das KIZ sei kostenlos und ohne Anmeldung, es habe dadurch einen sehr niedrigschwelligen Zugang, was sehr wichtig für die Besucher und die Eltern sei.
Die Kinder würden unter anderem lernen, in einer Gruppe zu agieren und ihre Sozialkompetenzen auszubauen. Es gebe 9 Gruppenregeln wovon lediglich 3 Regeln durch die Mitarbeiter festgelegt worden seien, die restlichen 6 Regeln seien von den Kindern in einer Kinderkonferenz festgelegt worden. Das Herzstück des KIZ sei der offene Treff. In der Zeit von Montag bis Freitag, jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr können Kinder und Jugendliche vorbeikommen.
AM Maurer spricht Lob und Anerkennung für die Tätigkeit des KIZ aus. Viele Kinder und Jugendlichen hätten nicht die Möglichkeit, ihre Neigungen zu entdecken und sich weiter entfalten zu können. Diese offene Einrichtung sei eine großartige Sache, man gebe so den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen und austesten zu können. Sie stellt die Frage, was mit den jungen Leuten, welche für das KIZ mit der Zeit zu alt seien, passiere. Früher habe es den Jugendtreff Checkpoint gegeben, welcher weitere Angebote gemacht habe. AM Maurer fragt, ob von Seiten des KIZ weitere Wege aufgezeigt würden oder auch Kontakte zu anderen möglichen Einrichtungen geknüpft und vereint würden.
Herr Kreutzner antwortet, solange die Hauptzielgruppe nicht gestört werde, könnten Jugendliche auch über 16 Jahre weiterhin das KIZ besuchen. Als es den Jugendtreff Checkpoint noch gab, gab es die Möglichkeit, dass die Jugendlichen nach dem 16. Lebensjahr diesen besuchen. Aktuell gebe es keine Weitergabe an andere Stellen.
Frau Schatzmann erwähnt, dass bei Interesse an beispielsweise Vereinen die Kinder und Jugendlichen dahingehend unterstützt würden.
AM Maurer betont, sie finde es gut, dass die Jugendlichen weiterhin die Möglichkeit haben, das KIZ zu besuchen und die Türen nicht geschlossen werden.
AM Lorenz bedankt sich für die Arbeit des KIZ. Er fragt, inwieweit sich das Bistum Speyer einbringe.
Herr Heinz erklärt, das KIZ gehöre zum Caritas-Zentrum Saarpfalz. Es gebe im Kreis 8 Standorte mit 14 verschiedenen Diensten. Damit diese Dienste aufrechterhalten werden können, zahle das Bistum Speyer an Kirchensteuern jedes Jahr insgesamt zwischen 900.000 und 1,1 Mio. €. Dies sei ungefähr das Kirchensteueraufkommen des Saarpfalz-Kreises. Das Geld fließe also fast komplett zurück. Weiterhin profitiere das KIZ aber auch von Spenden, außerdem gebe es einen Nothilfefond, welcher ergänzt werde von der Hilfsaktion „Sternenregen“ vom Radio SALÜ, aus welchem Geld geschöpft werden könne, für die Kinder. So würden jährlich ca. 60.000€ unabhängig von der Kirchensteuer an Familien im Saarpfalz-Kreis ausgegeben werden können.
AM Höchst erwähnt, es gebe ein Projekt „Gelebte Inklusion – Homburg Stadtrat vor Ort“, bei welchem man 2-mal jährlich soziale Einrichtungen besuchen wolle. Das KIZ werde eine Institution sein, welche man in den nächsten Jahren vor Ort kennenlernen könne.
„Stadtmitteprojekt 2nd HOMe“ des Internationalen Bundes
Frau Kerfin stellt die Einrichtung anhand der zur Verfügung gestellten Unterlagen vor.
Der Jugendtreff sei zusammengefasst unter dem Dach Stadtmitteprojekt Homburg und umfasse die offene Kinder- und Jugendarbeit des 2nd HOMe wie auch das Landesprojekt BIO mobil. Dazu komme der Jugendmigrationsdienst. Dieser sei ein spezielles Beratungsangebot des Bundes, um junge Menschen mit Migrationshintergrund sprachlich, schulisch, beruflich sowie sozial zu integrieren.
Herr Fuchs stellt die Ausstattung vor. Innerhalb Homburg würden beispielsweise Ausflüge gemacht werden zum Bowlingspielen, in den Stadtpark, Fußballspielen oder auch nach Jägersburg in den Kletterpark. Weiterhin werden Bildungs- und Kulturangebote angeboten, sowie Musik- und Videoprojekte, aber auch Stadt- und Museumsbesuche.
Herr Becker erklärt Näheres zum Beratungsanteil der Einrichtung. Man habe die Beratung während der gesamten Corona-Zeit unter Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und der Stadt weiterhin anbieten können. Dies sei für die Jugendlichen sehr wichtig gewesen, viele hätten große Probleme unter anderem mit dem Online-Unterricht gehabt. Die Beratung sei regulär 2 Tage die Woche geöffnet. Man unterstütze bei Schulproblemen, bei der Vorbereitung auf Prüfungen, beim Finden eines Ausbildungsplatzes, beim Erstellen von Lebensläufen sowie Bewerbungen aber auch während der Berufsausbildung. Weiterhin unterstütze man mit der Beratung zu Möglichkeiten nach Ende der schulischen Laufbahn. Man bemühe sich, negative Tendenzen abzubauen. Vor allem nach Corona habe man einen extremen Frust sowie weniger Eigeninitiative der Jugendlichen feststellen können. Die Jugendlichen hätten nach Corona die Schule verstärkt ohne Schulabschluss verlassen. Die Einrichtung versuche, die Jugendlichen zu einem Schulabschluss zu motivieren. Gleichzeitig bestehe das lokale Problem, dass gerade im Bereich der Industrie sehr viele Stellen abgebaut worden seien. Gerade dort seien viele der ehemaligen Jugendlichen beschäftigt gewesen, da einem ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss meist nur die Arbeit am Band bleibe. Diese Stellen würden zunehmend wegfallen. Daher sei gerade diese Beratungsarbeit sehr wichtig.
Die Vorstellung wird mit einem Video der Einrichtung abgeschlossen.
Der Vorsitzende bedankt sich für die Vorstellung und betont, er finde den Aspekt mit den Arbeitsplätzen sehr interessant. Gerade die Stadt Homburg beschäftige der Stellenabbau sehr. Es seien überwiegend negative Nachrichten, welche man aus der Industrie erhalte. Der Stellenabbau führe zu gesamtgesellschaftlichen Problemen, Arbeitnehmer müssten aufgefangen werden bzw. müsste frühzeitig durch Angebote wie diese entgegengesteuert werden. Der Vorsitzende bedankt sich für die Arbeit der Einrichtung.
Herr Becker betont unter Bezugnahme auf die zuletzt gestellte Frage von Frau Maurer, die einzelnen Einrichtungen würden untereinander kooperieren und seien vernetzt.
AM Dielforter-Haas fragt nach dem Mädchenanteil des 2nd HOMe.
Frau Kerfin antwortet, es sei ungefähr ein Anteil von 80% Jungen und 20% Mädchen, aktuell seien die Zahlen aufgrund einer neuen weiblichen Mitarbeiterin steigend. Jedoch befinde sich das Atelier für Mädchen und junge Frauen nicht weit entfernt, diese würden ein ähnliches Programm anbieten. Frau Kerfin betont weiterhin, es sei ein wichtiger Aspekt, dass die Beratungsarbeit an den niedrigschwelligen offenen Treff geknüpft sei. Dies sei ein Erfolgsprogramm in Homburg.
AM Maurer spricht auch an dieser Stelle ein großes Lob und Anerkennung an die Arbeit des 2nd HOMe aus.
AM Tan bedankt sich ebenfalls und sagt, man sei durch die Integrationsarbeit viel in Kontakt. Es sei ein wichtiger Baustein in Homburg, man habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
„Atelier für Mädchen und junge Frauen“ der AWO SPN
Frau Tauch stellt die Einrichtung anhand der zur Verfügung gestellten Unterlagen vor.
Das Mädchenatelier basiere auf zwei Säulen, einerseits dem offenen Treff, aber auch der Berufsorientierung für Mädchen ab der 5. Klasse und jungen Frauen bis 30 Jahre. Man habe 2004 mit einem Modellprojekt gestartet. Seit 2008 bis 2014 habe man sich aufgrund zunehmender Anfragen mehr in Richtung einer Beratungseinrichtung entwickelt. Das Alleinstellungsmerkmal der Einrichtung sei, dass diese jungenfrei ist. Die Mädchen würden sich schneller öffnen und das Konkurrenzverhalten sei nicht so groß. Seit 2015 sei das Projekt „Fit for Job“ integriert. Zielsetzung sei, die Besucherinnen zu einem selbstständigen und eigenverantwortlichen Lebens- und Berufsweg zu unterstützen. Frau Tauch stellt die Angebote des Ateliers für Mädchen und junge Frauen vor.
Frau Niklas erklärt anhand der zur Verfügung gestellten Unterlagen, weshalb Mädchenarbeit wichtig sei und warum man einen geschützten Raum brauche.
Die Vorstellung wird mit einem Video der Einrichtung abgeschlossen.
Der Vorsitzende bedankt sich für die Arbeit der Einrichtung und betont, man sei sehr froh darüber, dass die Einrichtung in der Stadt Homburg aktiv sei. Er sagt, es gebe den Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“, welcher auf Initiative der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nochmal ins Leben gerufen worden sei. Dieser habe zwar eine etwas andere Zielrichtung, aber grundsätzlich mache das Atelier für Mädchen und junge Frauen sehr viel in der beruflichen Orientierung sowie der Persönlichkeitsentwicklung junger Frauen. Diese Arbeit sei für die Gesellschaft sehr wichtig, die Einrichtung leiste einen Beitrag dazu starke Frauen zu Formen.
AM Kaya-Karadag bedankt sich und sagt, es werde eine tolle Arbeit geleistet. Es wäre schön, das Atelier für Mädchen und junge Frauen einmal im Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ begrüßen zu dürfen. Weiterhin stellt AM Kaya-Karadag richtig, dass der Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ in der letzten Legislaturperiode überfraktionell von der SPD Fraktion angestoßen worden sei, woraufhin alle Fraktionen beigetreten seien. Zum Ende der Legislaturperiode sei der Arbeitskreis ausgelaufen und sei sodann auf Initiative der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nochmal aufgenommen worden. Man habe es nicht aus den Augen verloren, das Thema häusliche Gewalt bleibe leider ein Thema, welches nach wie vor brisant sei.
Frau Tauch erwähnt, man sei gut vernetzt mit allen Einrichtungen wie beispielsweise dem Jugendamt oder der Migrationshilfe. Man habe ein breites Netzwerk in welchem man die Mädchen und junge Frauen weitervermitteln könne.
