04.02.2021 - 6 Antrag der FDP-Fraktion: Ernennung Herrn Prof. ...

Beschluss:
abgelehnt
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RM Eckardt trägt die Antragsbegründung vor und ergänzt, dass er mittlerweile erfahren habe, dass die Ernennung der beiden Forscher zu Ehrenbürgern nicht möglich sei. Durchaus denkbar sei jedoch die Benennung eines Platzes oder einer Straße nach Sahin und Türeci, womöglich am Uni-Gelände, der ehemaligen Wirkungsstätte der beiden.

 

RM Ragoschke-Schumm berichtet, dass dazu innerhalb der Grünen-Fraktion eine gespaltene Meinung herrsche. In Deutschland sei es normalerweise aufgrund historischer Erfahrungen üblich, Straße und Plätze erst posthum nach Personen zu benennen. Er sei zwiegespalten, ob man in diesem Fall nun davon abweichen sollte. Die Universität habe bereits ein Verfahren eingeleitet, um Frau Türeci und Herrn Sahin die Ehrendoktorwürde zu verleihen, weshalb sich die Durchführung einer gemeinsamen Ehrung mit der Universität anbieten würde.

In diesem Zusammenhang regt er bezugnehmend auf das Anschreiben von Herrn Hans-Joseph Britz an die Stadt an, den Vorplatz der Hohenburgschule posthum nach dem 1980 von Rechtsextremisten ermordeten jüdischen Rabbiner und ehemaligen Lehrer der Schule, Salo Lewin, zu benennen.

 

Der Vorsitzende findet, dass dieses Thema getrennt vom Antrag der FDP-Fraktion behandelt und in den Gremien separat vorberaten werden sollte.

 

Auch RM Bruch zeigt sich angesichts der außergewöhnlichen Leistung der Forscher und eines gewissen Bezugs zu Homburg hin- und hergerissen, da solche Benennungen üblicherweise posthum vorgenommen würden. Ein Kriterium für die Beschlussfassung sei für die FWG-Fraktion aber auch, ob die Betreffenden dies überhaupt wollten und ob diesbezüglich bereits Kontakt hergestellt worden sei.

 

Der Bürgermeister antwortet, dass dies seitens der Verwaltung noch nicht erfolgt sei. Den Wunsch des Stadtrates vorausgesetzt, schlägt er jedoch vor, Kontakt zur Universitätsklinik aufzunehmen, um die Möglichkeit einer gemeinsamen Ehrung zu besprechen.

 

RM Mörsdorf findet den Vorschlag, sich mit der Universität abzusprechen sehr gut und bringt weitere Vorschläge vor, wie z. B. die Benennung eines Hörsaals oder eines Labors. Er richtet die Frage an die FDP-Fraktion, ob sie bereits Kontakt mit den zu Ehrenden aufgenommen habe.

 

RM Eckardt verneint dies. Er gehe jedoch nicht von einer Ablehnung aus.

Auch wenn es richtig sei, dass üblicherweise eine Straßenbenennung oder die Benennung eines Platzes posthum erfolge, appelliere er eindringlich an den Stadtrat, die hervorragende Leistung der beiden Forscher entsprechend zu würdigen und für Homburg auch nach außen darzustellen.

 

RM Barbara Spaniol sieht das für die Fraktion Die Linke auch zwiespältig. Es handele sich unbestritten um herausragende Persönlichkeiten in der Forschung, die mit der Stadt Homburg jedoch nie etwas zu tun gehabt hätten. Wenn jemand geehrt werden müsste, z. B. mit einem Straßennamen, dann wäre das Prof. Pfreundschuh.

Eine Ehrung von Frau Türeci und Herrn Sahin müsste aus Sicht ihrer Fraktion gegebenenfalls auf dem Campus des UKS stattfinden. Sie regt deshalb die Abänderung des Antrags dahingehend an, diesbezüglich Gespräche mit dem UKS aufzunehmen.

 

RM Bohn schließt sich der Auffassung an, dass man Gespräche mit der Universität aufnehmen sollte, um eine passende Lösung zur Anerkennung der herausragenden Leistung zu finden.

 

RM Ulmcke fände in diesem Zusammenhang einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt sinnvoll.

 

RM Kirchhoff wendet ein, dass eine Kontaktaufnahme mit den beiden Forschern derzeit kaum möglich sei und die Universitätsklinik mit dem Verfahren zur Verleihung der Ehrendoktorwürde die höchstmögliche Ehrung bereits in die Wege geleitet habe, welche zudem unter Wissenschaftlern am meisten respektiert und akzeptiert werde.

Eine Straßenbenennung auf dem Campus habe es bislang noch nicht gegeben. Die Benennung von Hörsälen erfolge an der Uniklinik posthum.

Er unterstützt den Vorschlag von RM Ulmcke, die Verleihung der Ehrendoktorwürde mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt zu verbinden.

 

Auf Nachfrage des Vorsitzenden erklärt RM Eckardt, offen für alternative Vorschläge zu sein, um die Leistung von Dr. Türeci und Herrn Prof. Dr. Sahin gebührend zu würdigen, die FDP ihren Antrag jedoch dennoch aufrecht erhalte.

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Antrag der FDP auf Benennung einer Straße/eines Platzes nach Herrn Prof. Dr. Ugur Sahin und Frau Dr. Özlem Türeci:

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Abstimmungsergebnis:

mehrheitlich abgelehnt bei

6 Ja-Stimmen (1 CDU, 2 SPD, 1 FWG, 2 FDP) sowie

9 Enthaltungen (1 CDU, 5 SPD, 1 Die Linke, 2 FWG)

 

Der Bürgermeister fasst das Ergebnis der vorangegangen Diskussion zusammen, wonach man sich einig sei, im Falle der Verleihung der Ehrendoktorwürde, dieses Ereignis mit dem Eintrag ins Goldene Buch zu verknüpfen.

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Anlagen zur Vorlage

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