18.09.2023 - 4.1 Lagebericht 2022 – Beseitigung von kommunalem A...

Beschluss:
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Herr Orschekowski berichtet, man müsse zwischen dem EVS und der Stadt trennen. Alles bis zum Übergabepunkt des Sammlers des EVS läge in der Zuständigkeit der Stadt, alles danach dann schließlich in der des EVS. Dies ergebe sich aus § 50a SWG.

 

Der EVS werde seine Gebühr zum 01. Januar 2024 erneut auf dann 3,36 € anheben. Dies sei unter anderem auch der Tatsache geschuldet, dass man dort massiv nachrüsten müsse. Vor allem die vierte Reinigungsstufe koste Geld.

Bei der Homburger Kläranlage werde sehr kurzfristig ein neues Becken entstehen, das den Mischwasserrückhalt optimiere. Die Planungen hierzu seien bereits abgeschlossen. Dies betreffe natürlich auch andere Kommunen im Saarland.

 

Daher müsse auch die Stadt Homburg ihrerseits die Abwassergebühren anpassen. Diese lägen zur Zeit bei 2,89 €, wodurch man einen Verlust erwirtschaften würde.

 

Die Abwassersituation in Homburg werde bleiben, wie sie ist. Man werde keine zusätzlichen Ortsteile aufnehmen müssen.

 

Man werde einen städtebaulichen Entwurf für die Birkensiedlung anfertigen lassen, der in diesem Bereich eine komplette Trennung des Abwassers vorsehen werde. Es solle also das Mischsystem in ein Trennsystem umgewandelt werden, da der Bereich so groß sei, dass es sich lohne. Hier sei der Erbach sehr nah, so, dass man durch verschiedene technische Maßnahmen das Wasser direkt hier hineinleiten könne.

Man werde außerdem nun im nächsten halben Jahr erste Tests zur Potentialanalyse bezüglich einer Wärmeentnahme aus der Kanalisation mit dem Sammler am Rathaus durchführen. Das hierfür notwendige Equipment solle in den nächsten 14 Tagen beschafft werden.

Das Potential für diese Art der Wärmegewinnung sei im gesamten Stadtgebiet groß. Daher werde man in den kommenden zwei Jahren das gesamte Stadtgebiet diesbezüglich untersuchen.

Hierzu gebe es bereits erste erfolgreiche Pilotprojekte.

Man habe hier ein Potential zwischen 12 °C und 25 °C, die Temperatur wäre selbst regenerierend, da das Abwasser sich im Laufe seines Weges relativ schnell wieder reaktiviere. Die Wissenschaft ginge davon aus, dass spätestens nach 500 m die 12 °C erneut erreicht würden.

 

Die Technik hierfür sei denkbar simpel, sie bestünde aus einfachen Edelstahlschalen.

 

Gemeinsam mit dem EVS werde man nun erst die Sammler prüfen. Entsprechende Potentiale gebe es in den Direktabflüssen der Industriebetriebe.

 

Diese Art der Wärmegewinnung sei in der Tat schon recht verbreitet, in der näheren Umgebung nutze beispielsweise bereits Limbach diese. Dort werde die gesamte Kläranlage auf diesem Wege beheizt.

 

Herr Orschekowski berichtet, dass Homburg allerdings auch Asbest-Zement im Kanal habe, was die Arbeiten an diesem erschwere.

Auf Nachfrage von AM Mörsdorf, wie genau eine Gefährdung durch diesen sich darstelle, erklärt Herr Orschekowski, dass eine Gefahr bei Austausch, Sanierung und auch Reinigung des Kanals durch Hochdruck besteht, da dann Fasern davon in die Luft gelangen. Man müsse hierfür also entsprechende Systeme einsetzen, die verhindern, dass dies passiere.

 

AM Anslinger erkundigt sich nach den Plänen für die Birkensiedlung. Ihn interessiert, ob das Regenwasser hier in den Erbach geleitet werde oder es nicht vielleicht eher in privaten Gärten versickern könne.

Herr Orschekowski erklärt, dass der Boden in der Birkensiedlung nicht versickerungsfreundlich sei, da es sich hier um Buntsandstein handele. Dadurch könne das Strömungswasser nicht versickern.

Darüber hinaus gebe es keinen Zwang zur Teilnahme.

 

Herr Missy erklärt, die SeH plädiere für ein Trennsystem, da man hierdurch auch die natürliche Regeneration der Fließgewässer fördere.

Die Energiegewinnung aus dem Kanal werde darüber hinaus Teil der kommunalen Wärmeplanung.

 

AM Marc Piazolo interessiert sich für die Größe des zusätzlichen Mischwasserbeckens. Laut Herrn Orschekowski wird dies 1.500 m3 fassen.

 

Er fragt sich darüber hinaus, ob die Kanäle in der Birkensiedlung groß genug zur Energiegewinnung seien. Herr Orschekowski sagt, das Problem sei hier eher die Uniklinik, da diese aus ihrem Abwasser bereits Energie zur Wärmegewinnung abschöpfe.

Auch die Stadtwerke werden eine Potentialanalyse durchführen, Herr Orschekowski habe hier bereits Gespräche geführt.

 

AM Lauer regt an, das Becken größer zu machen, um Reservekapazitäten zu haben.

Herr Orschekowski erklärt, dass dies gemäß § 50a SWG in der Zuständigkeit des EVS liege und die Kommunen keine Zugriffsmöglichkeit auf dessen Planungen hätten.

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Anlagen zur Vorlage