13.03.2025 - 4 Sachstand für ein Wappen des Gemeindebezirks Er...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4
- Sitzung:
-
Sitzung des Ortsrates Erbach
- Gremium:
- Ortsrat Erbach
- Datum:
- Do., 13.03.2025
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 19:30
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Informationsvorlage
- Federführend:
- 100 - Hauptabteilung
- Bearbeiter:
- Birgit Schackmar-Godyniak
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Heraldiker Rolf Heintz erläutert die Vorgehensweise bei der Neugestaltung eines Wappens anhand der zur Verfügung gestellten Unterlagen.
ORM Leiner merkt an, dass es bereits ein altes Dienstsiegel aus bayerischer Zeit gebe.
Herr Emser berichtet, dieses würde sich nicht als Wappen eignen.
ORM Leiner fragt, warum man dieses alte Dienstsiegel nicht als Vorlage für ein Wappen nutzen könne.
Herr Emser erklärt, dieses Dienstsiegel sei ein Erbacher Gemeindesiegel gewesen.
Herr Heintz erläutert, dass man bei einem neuen Wappen versuchen solle, den Ortsnamen bildlich darzustellen. Der Name Erbach leite sich von „Eberbach“ oder „Ebersbach“ ab. Erbach sei also eine Zusammensetzung von dem Wort „Eber“ und von dem Wort „Bach“. Auf dieser Grundlage basieren die Wappenentwürfe.
Im ersten Entwurf sehe man daher zwei Eberköpfe, die Zähne seien dabei besonders markant, damit man den Eber nicht mit einem weiblichen Wildschwein verwechsele. Die beiden Äste nehmen Bezug auf die Stadt Homburg und der Wellenbalken stelle einen Bach dar.
ORM Kayadelen weist auf die hohe Ausländerrate in Erbach hin und bemängelt, man könne sich mit diesem Entwurf nur schwer identifizieren. Man würde ein neutrales Wappen bevorzugen.
Herr Heintz weist nochmals auf die bildliche Darstellung des Ortsnamens hin.
Der Vorsitzende unterstützt dies und betont den historischen Bezug des Wappens.
Herr Rippel stellt an die CDU Fraktion die Frage, was die Intention eines Wappens sei.
ORM Anstäth-Fuchs antwortet, es sei zur Identifikation von Erbach gedacht. Über die konkrete Nutzung habe man noch nicht gesprochen.
Herr Rippel erwähnt, man müsse sich Gedanken um die Nutzung machen um zu klären, ob man wirklich ein Wappen wolle oder ob ein Logo ausreichend sei.
ORM Burgard bemerkt, es sei eindeutig die Rede von einem Wappen für den amtlichen Gebrauch des Ortsvorstehers gewesen.
Der Vorsitzende verweist diesbezüglich auf TOP 7 der Niederschrift der Sitzung vom 29.08.2024.
Herr Heintz erläutert auf Nachfrage von Herrn Rippel, dass das Wappen Siegelcharakter habe. Man bekomme nach Eintragung einen offiziellen Wappenbrief und das Wappen werde im Auftrag vom Innenministerium im Landesarchiv Saarbrücken aufgenommen. Weiterhin erläutert Herr Heintz, dass er eine Wappenzeichnung zur Nutzung als Siegel vorgesehen habe.
Herr Rippel stellt die Frage, weshalb die früheren selbstständigen Stadtteile mit dem städtischen Dienstsiegel siegeln und nicht mit ihrem Wappen.
Herr Missy antwortet, nur das städtische Dienstsiegel sei als Siegel eingeführt.
Herr Rippel stellt in Frage, ob das städtische Dienstsiegel durch das Wappen ersetzt werden könne. Dies müsse erst geklärt werden.
ORM Burgard fragt, warum ein Ortsvorsteher ein Siegel brauche.
Herr Rippel erklärt, dass ein Ortsvorsteher ein Siegel beispielsweise für Beglaubigungen oder Lebensbescheinigungen brauche.
Herr Heintz erläutert im weiteren Verlauf den Wappenentwurf zwei und drei.
Entwurf zwei sei ähnlich zu Entwurf eins, mit dem Unterschied, dass hier ein vollständiger Eber abgebildet sei.
Bei Entwurf drei sei ein aufrechtstehender Eber mit einem Rad in den Klauen abgebildet. Das Rad solle den hohen Stellenwert der Industrie im 20 Jhd. in Erbach verdeutlichen. Das Rad könne auch durch zwei Mühlen, welche ehemals in Erbach existierten, ersetzt werden.
ORM Kayadelen merkt an, dass man sich mit dem dritten Entwurf besser identifizieren könne.
Herr Emser merkt an, dies sei eine reine Informationsveranstaltung, man habe die Möglichkeit, sich auch im Nachgang an Herrn Heintz oder ihn selbst zu wenden bzgl. der bildlichen Darstellung.
ORM Leiner fasst zusammen, die drei Entwürfe seien Vorschläge und man könne diese noch im Rahmen der Möglichkeiten umgestalten.
Herr Heintz erläutert, es sei immer schwieriger dem Bild noch etwas hinzuzufügen als etwas wegzulassen, da die Fernsicht das Wichtigste bei der Gestaltung eines Wappens sei. Sobald man etwas dem Bild hinzufüge, werde dieses kleiner und die Fernsicht damit schlechter.
ORM Bender stellt an ORM Kayadelen die Frage, was ihn bei dem ersten Entwurf gestört habe.
ORM Kayadelen antwortet, er habe den Entwurf im Integrationsverein gezeigt und man habe sich an dem Schwein gestört.
ORM Bender stellt klar, es handele sich nicht um ein Schwein, sondern um einen Eber.
Herr Rippel weist darauf hin, es gehe dabei lediglich um den historischen Bezug zu Erbach.
Der Vorsitzende betont, man müsse weiterhin darüber beraten.
ORM Leiner weist nochmals auf das alte Dienstsiegel hin und erwähnt, man habe hier im unteren Bereich ein Wappen.
Der Vorsitzende erwähnt, darauf sei eine bayerische Raute abgebildet, da man damals zum Königreich Bayern gehört habe.
ORM Leiner kommentiert, die Grundidee für ein Wappen sei gewesen, von dem auszugehen, was mal früher war.
Herr Heintz fragt, wie viele Jahre Erbach bayerisch war.
Der Vorsitzende antwortet, dies seien ungefähr 100 Jahre gewesen.
Herr Heintz hebt hervor, Erbach bestehe seit etwa zwölfhundert Jahren. Demnach habe Erbach lediglich ein zwölftel der Zeit zu Bayern gehört.
ORM Markandu fragt, wie flexibel die Heraldik sei und ob man bei der finalen Gestaltung des Wappens mitentscheiden könne, beispielsweise, dass man das Zahnrad durch ein anderes Symbol, welches die Industriekultur repräsentiert, ersetze.
Herr Heintz bejaht dies.
Auch ORM Burgard möchte wissen, welche anderen Symbole es neben dem Zahnrad gebe, welche die Industrie repräsentieren.
Herr Heintz erläutert, man könne einen Schornstein darstellen. Jedoch sei das Problem, wie man diesen kombiniere. Man könne den Lindenbaum durch einen Schornstein ersetzen.
Herr Emser betont, man könne jederzeit Fragen über das Stadtarchiv an Herrn Heintz stellen.
ORM Burgard fragt, wie man im Ortsrat nun weiter verfahre.
Der Vorsitzende äußert, man müsse sich weiterhin über die Entwürfe beraten.
ORM Anstäth-Fuchs schlägt vor, zu einem späteren Zeitpunkt im Ortsrat nochmals darüber zu sprechen. Man habe durch die Entwürfe nun eine Orientierung.