Beschlussvorlage - 2019/318/610

Die Stadt Homburg weist aufgrund ihrer Funktion als Kreisstadt und als Mittelzentrum eine hohe Versorgungs- und Arbeitsplatzfunktion für die umliegenden Gemeinden auf. Der Planstandort an der Saarbrücker Straße profitiert von einer guten Verkehrsanbindung und hohen Verkehrsfrequenz. Es besteht eine direkte Verbindung zur Innenstadt von Homburg.

Das Planvorhaben sieht keine Großflächigkeit (≙< 800 m² VKF) vor, daher finden die genannten landesplanerischen Vorgaben keine direkte Anwendung. Die bestehende Baugenehmigung für den im Bau befindlichen Fachmarkt lässt zentrenrelevante Sortimente („Weiße Ware“) zu. Der geplante Schuhfachmarkt ist ebenfalls den zentrenrelevanten Sortimenten zuzuordnen. Das Einzelhandelskonzept wurde auf Grundlage der Angebotsstruktur des Homburger Einzelhandels des Jahres 2014 erstellt. Gemäß Einzelhandelskonzept ist das Vorhaben nicht konform mit den allgemeinen Zielen zur Einzelhandelsentwicklung von Homburg. Am Standort wurde zwischenzeitlich dennoch eine Handelsnutzung realisiert.

Die Untersuchung der Angebotsstrukturen an Schuheinzelhandel in Homburg hat ergeben, dass seit der letzten offiziellen Erhebung im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes zahlreiche Veränderungen, u.a. eine Reduktion der Angebotsstrukturen im Schuheinzelhandel stattgefunden hat. In der Innenstadt sind nur eingeschränkt verfügbare (großflächige) Einzelhandelsflächen vorhanden.

Der Anbieter Siemes Schuhcenter bietet der Stadt Homburg und ihrem Verflechtungsbereich insgesamt eine notwendige Angebotsergänzung durch die dargestellte Sortimentsbreite und –tiefe der enthaltenen Marken. Dabei wird teilweise auch das Premiumsegment bedient. Hierdurch würde Siemes den Einzelhandelsstandort Homburg bei Schuhen insgesamt stärken.

In Homburg und im Einzugsgebiet ist die Kaufkraft für Schuhwaren insgesamt gestiegen. Das Kerneinzugsgebiet umfasst im Wesentlichen den Mittelzentralen Verflechtungsbereich. Die Umsatzschätzungen haben ergeben, dass innerhalb des Einzugsgebietes derzeit mehr Kaufkraft als Umsatz im Schuheinzelhandel vorhanden ist, dementsprechend ein Kaufkraftabfluss stattfindet.

Darauf aufbauend kann insgesamt davon ausgegangen werden, dass dem geplanten Schuhfachmarkt ein ausreichendes Umsatz- bzw. Nachfragepotenzial innerhalb des Kerneinzugsgebiet zur Verfügung steht. Weitere Umsätze könnten zusätzlich durch Streuumsätze oder eine Verlagerung aus dem Online-Handel generiert werden.

Insgesamt ist auf Grundlage der in der Untersuchung getroffenen Annahmen und Ergebnisse die Ansiedlung des Schuhfachmarktes am geplanten Standort begründbar.

Besonders im Hinblick auf die veränderte Angebotsstruktur im Bereich Schuhwaren kann zur Erweiterung des Angebots eine Empfehlung für die Ansiedlung des Schuhfachmarktes in Homburg ausgesprochen werden.

Weiterhin wird der Hinweis gegeben, dass u.a. aufgrund der festgestellten veränderten Angebotsstruktur des Homburger Einzelhandels grundsätzlich eine Aktualisierung verschiedener Bereiche des Einzelhandelskonzeptes sinnvoll wäre. „