Beschlussvorlage - 2020/696/650-01

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Stadtratsbeschluss vom 21.06.2017 soll aufgehoben und einer  der aufgeführten Sanierungsvorschläge von  der Verwaltung umgesetzt werden.

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Sachverhalt

Am 29.09.2019 wurde das Büro a+4 Ingenieure GmbH, Talwiese 6, 66424 Homburg beauftragt (Angebot vom 03.06.2019) eine Substanzuntersuchung und einen Perspektiventwurf, zwecks Sanierung Waldstadion Homburg, zu erstellen.

Auftragssumme: 23.000,00 Euro/Brutto

Der Sanierungsablauf und die baulichen Eingriffe werden in 3 Bauabschnitte aufgeteilt.

 

  1. Bauabschnitt

 

1.1 Umbau und Erweiterung des Tribünentraktes – ca. 6,3 Mio. Euro/Brutto

1.2 Umbau der Zugänge Nord und Süd mit Feuerwehrumfahrt außerhalb des Stadionbereiches – ca. 2,5 Mio. Euro/Brutto

1.3 Neubau Sanitäranlagen Nord und Süd, sowie Funktionstrakt Ost mit Sanitäranlagen und Kiosk – ca. 2,5 Mio. Euro/Brutto

1.4 Überdachung Gegengerade – ca. 490.000,00 Euro/Brutto

 

  1. Bauabschnitt

 

2.1 Neubau Gebäudetrakt Süd mit Stadionvorplatz – ca. 3,5 Mio. Euro/Brutto

2.2 Neubau Gebäudetrakt Nord – ca. 3,5 Mio. Euro/Brutto

2.3 Herrichten Stadionumfeld – ca. 4,0 Mio. Euro/Brutto

 

 

  1. Bauabschnitt

Erweiterungen – optional

 

 

 

 

 

 

 

 

Kosten

 

Die Umsetzung der Bauabschnitte 1 und 2 werden gem. Planungsvorschlag Kosten von ca. 20 bis 23 Mio. Euro/Brutto verursachen.

 

In den Gesamtkosten sind die Kostengruppe 400 ( Techn. Gebäudeausrüstung) und Kostengruppe 200 (Baunebenkosten) mit je 30% pauschaliert.

 

Unter der Voraussetzung der fehlenden Prozenten in den Kostengruppen 400 und 200, sowie den nicht eingerechneten Kosten der Rasenheizung, die entscheidend für die Lizenzierung der 3. Liga ist, sind mit Gesamtkosten von weit über 25 Mio. Euro/Brutto zu rechnen.

 

Vor dem eigentlichen Sanierungsbeginn muss geklärt werden, wie mit den Emmissionen durch Schallentwicklung während den Veranstaltungen umzugehen ist. Dies war Gegenstand von div. Untersuchungen, dessen Ergebnis im Zwischenbericht „Städtebauliche Standortanalyse und Entwurf“ des Büro FIRU niedergeschrieben sind und zu folgendem Ergebnis führen. Mittels Lärmschutzwänden um den Stadionkomplex sind Lärmspitzen zu reduzieren. Explizit weißt das Gutachten aber darauf hin, dass auch mittels Lärmschutzwänden das oberste Limit der Lärmspitzen nicht abgefangen werden kann. Klärung muss vor Baubeginn mit dem LUA erfolgen.

 

Kosten für Lärmschutzmaßnahmen sind nicht berechnet und nicht in der Gesamtplanung berücksichtigt.

 

Das Fazit der beiden Gutachten wurde, wie folgt im Bericht der Substanzuntersuchung und Perspektiventwurf auf Seite 23 niedergeschrieben:

„Dies ist eine erhebliche Summe, bei der man auch über einen einfachen Neubau auf der grünen Wiese sprechen kann. Immissions- und Verkehrsprobleme könnten zukünftig vermieden werden“.

 

FIRU-Städtebauliche Standortanalyse, Seite 26: „Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Standortentwicklung, auch unter Berücksichtigung des Trends der zunehmenden Eventisierung im Profifußball ist von einem steigenden Emmissionsniveau auszugehen. Betriebszeitenbeschränkungen als Ergebnis eines Genehmigungsverfahren sind mit den Liga-Anforderungen nicht vereinbar und würden den Standort in seiner Nutzbarkeit erheblich schwächen.“

 

Dies bedeutet im Klartext, dass u.U. ein Liga-Betrieb gar nicht erfolgreich ausgeführt werden könnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sanierungsvorschläge der Verwaltung

 

Grundlage für die Verwaltungsvorschläge ist die Untersuchung des Büro a+4 Ingenieure GmbH sowie die HH-Mittel der Jahre 2020 bis 2023.

 

 

Gesamt stehen 3.750.000,00 Euro, einschl. der Bedarfszuweisung von 3,0 Mio. Euro, für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung.

 

 

Sanierungsvorschlag ( A )

 

Dieses Sanierungspaket ertüchtigt als erstes die Spiel- und Sportstätte Waldstadion. Es werden von der Kreisstadt Homburg die zukunftsweisenden Grundlagen für den Schul- und Vereinssport geschaffen und somit für den Hauptnutzer (FC 08 Homburg), die Möglichkeit eröffnet seiner Regionalmannschaft, den 13 Amateurmannschaften und den 250 Jugendspielerinnen und Spieler adäquate Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten. Hygiene Auflagen auch im Blick auf Pandemie Vorkehrungen werden in dieses Sanierungspaket eingebaut. Die reine Spielstätte, ohne die Sozialbereiche (Umkleide, Duschen, WC, etc.), wäre damit 3. Liga tauglich.

 

 

Voraussetzung für die Vorgehensweise

 

Aufhebung des SR-Beschlusses zur Annahme der Bedarfszuweisung (1 Mio. Euro) vom 21.06.2017.

„Für den Fall, dass vom Zuschussmittelgeber keine Vollfinanzierung zugesagt werden kann, wird keine Antragstellung erfolgen“ (Grund: 20% Eigenanteil)

 

 

 

Ausbaupaket / Sanierungsvorschlag ( A ) der Verwaltung für die HH-Jahre 2020 bis 2023

 

  1. Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen (Wasser, Abwasser, Elektro und Kommunikation) im oberen Stadionumgang – ca. 230.000,00 Euro/Brutto

 

  1. Befestigung des oberen Stadionumganges gem. DFB-Auflagen – ca. 800.000,00 Euro/Brutto

 

 

  1. Ausstattung des oberen Stadionumganges mit Sanitäranlagen und Verkaufsständen (Container) – ca. 150.000,00 Euro/brutto

 

  1. Fundamente und Erdarbeiten für Überdachung der Gegengerade – ca. 180.000,00 Euro/Brutto

 

 

  1. Stahlkonstruktion der Überdachung Gegengerade einschl. Dach- und Wandverkleidung – ca. 600.000,00 Euro/Brutto

 

  1. Sanierung Marathontor – ca. 100.000,00 Euro/brutto

 

 

  1. Erneuerung Rasenplatz und Einbau Rasenheizung – ca. 630.000,00 Euro/Brutto

 

  1. Planung, Fachingenieure, Honorare, etc. – ca.17% - ca. 493.000,00 Euro/Brutto

 

Gesamtkosten ca. 3.393.000,00 Euro                        HH-Mittel ca. 3.750.000,00 Euro

 

 

 

Sanierungsvorschlag ( B )

 

 Ausbaupaket / Sanierungsvorschlag ( B ) der Verwaltung für HH-Jahre 2020 bis 2023 (ohne Ausbaupaket  A )

 

Gemäß der Substanzuntersuchung und des Perspektiventwurfes von a+4 wäre der Umbau und die Sanierung (im Bestand) unter der Tribüne, mit Funktionsänderungen, die dem Schul- und Vereinssport gerecht werden, aber in keiner Weise die Perspektive 3. Liga einschränken, mit den bereitgestellten HH-Mittel nur zu 50 % durchführbar.

 

Gesamtkosten ca. 6.300.000,00 Euro                        HH-Mittel ca. 3.750.000,00 Euro

 

Die Umsetzung dieses Ausbaupaket erfordert, dass Eigentümer (Kreisstadt Homburg) und Hauptnutzer (FC 08 Homburg) die jeweiligen erforderlichen Flächenbedarfe unter der Haupttribüne festlegen.

Die Kreisstadt Homburg muss hier lediglich die Infrastruktur für Umkleide, Duschen, WC-Anlagen und Sportgerätelager errichten und vorhalten, die dem Schul- und Vereinssport, unter Beachtung der Hygienevorschriften, dienen.

Der FC 08 Homburg als Hauptnutzer ist für die Infrastruktur, die für einen Liga Betrieb  erforderlich sind, einschließlich den erforderlichen Hygienemaßnahmen, zuständig. Kostenträger für einen Ligatauglichen Ausbau unter der Tribüne ist der FC 08 Homburg.

 

 

 

Fazit

 

Wie sind die Ausbaustandards im Waldstadion zu priorisieren?

 

  1. Komplettausbau, der dem Profisport in erster Linie zu Gute kommt aber den Schul- und Vereinssport nicht ausschließt. (Kosten ca. 25 Mio. €).

 

  1. Sanierungsvorschlag ( A ) Ertüchtigung der reinen Spielstätte. (Kosten ca. 3,4 Mio. €)

 

 

  1. Sanierungsvorschlag ( B ) Ertüchtigung des Sozialbereiches unter der Tribüne zu ca. 50 %. (Gesamtkosten ca. 6,3 Mio. €)

 

 

 

Eine zielorientierte Antragstellung (3,0 Mio. Euro Bedarfszuweisung, Eigenanteil 20%) kann nur durch Entscheidung und Festlegung des SR erfolgen.

 

Alle aufgezeigten Varianten verursachen hohe Kostenaufwendungen der Stadt. Alleiniger Nutzer im Bereich Fußballsport ist der FC-Homburg. Alle geplanten Maßnahmen dienen in erster Linie dem Fußballsport.

Mithin ist durch das zuständige Schul- und Sportamt der derzeitig gültige Pachtvertrag, je nach Variante, die umgesetzt werden soll, insbesondere was die Höhe der Pacht anbelangt, anzupassen.

 

 

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