Beschlussvorlage - 2021/1333/610

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Das gemeindlich Einvernehmen nach §36 BauGB wird erteilt.

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Sachverhalt

Vorhabenbeschreibung beiliegend dem Bauantrag:

 

„STADTRÄUMLICHE EINBINDUNG

Ein zweigeschossiger Winkelbau nimmt die neuen Räumlichkeiten der PPBP für die medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes im Süden

des Campus Homburg auf. Der Baukörper führt die städtebauliche Typologie

fort, welche im nördlichen Verlauf der Haupterschließungsachse besteht und definiert den Straßenraum nach Westen und Norden. Im Bereich der Kreuzung bildet ein Rücksprung unter Vermittlung der Straßenfluchten einen Vorplatz aus, welcher Ankommende aus Richtung des im nördlichen Campus entstehenden Hörsaalbaus in Empfang nimmt.

Nach Süden und Osten öffnet sich der Neubau in eine durch Bestandsbäume und die zu erhaltende Trafostation gegliederte Gartenanlage, welche sich mit den östlich anschließenden Grünanlagen der Nachbargrundstücke vernetzt und eine Wegebeziehung zum bestehenden Anatomie-Gebäude im Osten des Campus herstellt. Ein weiterer Rücksprung im Bereich der südlichen Gebäudeecke bricht den Maßstab im Umfeld der historischen Nachbarbebauung und formuliert hier,

im Schutze eines bestehenden Baumhains, die räumliche Situation der Andienung.

 

ERSCHLIESSUNG & ORGANISATION

Den bestehenden Wegeführungen zum nördlichen und östlichen Campus entsprechend, wird das im Eckpunkt des Baukörpers angeordnete Foyer sowohl

vom Vorplatz als auch aus dem Garten erschlossen. Von hier aus sind im Südtrakt erdgeschossig die Prosektur und im Obergeschoss die Präparation angebunden, während der Osttrakt auf Gartenebene den der Topografie folgenden gestuften

Hörsaal aufnimmt und im Obergeschoss die Räume des Praktikums. Ein größtenteils unterirdisch ausgebildetes Sockelgeschoss beinhaltet Nebenräume

und Bereiche der Haustechnik. Der Eingangsbereich dient als zentraler Verteiler

und lebendig frequentierter Ort der Orientierung. Er ist Ausgangspunkt zu einem Erschließungssystem, welches dem Nutzer durch allseitig orientierte Ausblicke

in das nähere Umfeld und durch aufgeweitete Treffpunkte innerhalb der Organisationseinheiten stetig neue Eindrücke und Möglichkeiten

des Aufenthalts und der Kommunikation anbietet. Ein zentraler Sanitärkern mit dem öffentlichen Aufzug ist auf zwei Geschossen aus sämtlichen

Abteilungen auf kurzem Wege erreichbar. Zugleich dient dieser als räumlicher Fixpunkt, an dessen Nordseite die einläufige Haupttreppe mit wechselnden

Sichtbeziehungen alle Nutzungseinheiten miteinander verbindet.

Zwei weitere Treppenkerne befinden sich an den Stirnseiten des Winkelbaus. Sie stellen die notwendigen Fluchtsituationen her und ermöglichen den Nutzern Kurzschlüsse über die Geschosse.

 

GEMEINSAME BEREICHE

Das Foyer, der separate Aufenthaltsbereich mit Snackautomaten und der Hörsaal bilden eine zusammenhängende fließende Raumeinheit aus. Dezentrale Eingänge, ein Fahrradraum im Westen und ein weiterer im Osten sowie zwei behindertengerechte Stellplätze am Vorplatz ermöglichen eine unkomplizierte Erschließung auch bei hoher Publikumsfrequenz. Eine zurückgesetzte überdachte

Loggia entlang der Gartenfassade dient dem geschützten Aufenthalt im Bereich der vorgelagerten Terrasse und bildet einen wirkungsvollen Sonnenschutz

für die erdgeschossige Südfassade.

 

PROSEKTUR

Besucher werden im Vorfeld des Foyers von der KontaktsteIle des Sekretariats in Empfang genommen und im Bereich des Bürotraktes zum Besprechungsraum

oder in den Trauerraum begleitet. Auch die Nutzung eines separaten überdachten

Freisitzes im Garten ist möglich. Die Andienung der Prosektur geschieht blickgeschützt durch einen bestehenden Baumhain an der südlichen Stirnseite über eine überdachte Vorfahrt. Die Anatomie und die Labore bilden hier eine enge Einheit mit Zugangskontrolle zum öffentlichen Bereich aus. Ein interner Treppenkern mit Lastenaufzug ermöglicht die Versorgung der Lehrräume im

Obergeschoss.

 

PRÄPARATION

Der Präpariersaal unterliegt einem konsequenten Achsraster und kann in drei bis fünf Teilbereiche gegliedert werden. Dreiseitig umlaufende Fassaden und Oberlichter sorgen für eine gleichmäßige Belichtung und ermöglichen Ausblicke in die Umgebung. Die Lage im Obergeschoss in Verbindung mit den vertikalen Fassadenlisenen schützen vor unerwünschten Einblicken. Dem Saal in Richtung Haupterschließung vorgelagert ist der Umkleidetrakt. Die beiden Prüfungsräume sind zum Garten orientiert. Ein Treffpunkt mit überdachtem Freisitz dient dem Aufenthalt und der Kommunikation.

 

PRAKTIKUM

Jeweils zwei Praktikumsräume bilden eine schaltbare Einheit. Die Lager- und Sanitärräume sind auf kurzem Wege erreichbar. Oberlichter versorgen die Erschließungsflächen mit Tageslicht und betonen die Zugänge. Eine Aufweitung mit Teeküche am Ende des Traktes bietet Möglichkeiten des Austauschs. Der Treppenkern stellt eine kurze Verbindung zum Garten her.

 

ARCHITEKTUR & NACHHALTIGKElT

Das neue Institutsgebäude ist als StahlbetonSkelettbau mit flexibel aufteilbarem Grundriss und festen Erschließungskernen konzipiert. Eine hoch wärmegedämmte Vorsatzschale aus Weißbeton-Fertigteiien und flexible Textilmarkisen zur Verschattung, in Kombination mit kaschierten Lüftungsflügeln zur Nachtauskühlung sorgen für ein angenehmes Grundklima. Für die Versammlungs-, Unterrichts- und Anatomieräume stehen zwei separate, auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zur Verfügung, welche über Erdkanäle ganzjährig mit vortemperierter Zuluft aus den Fahrradkellern gespeist werden, von wo aus auch die Wartung und

Bestückung durchgeführt wird. Die Verteilung geschieht im Osttrakt zunächst unter der Decke des Erdgeschosses und schließlich in die Schrankzonen

der Einzelräume. Im Südtrakt versorgt ein durchgehender Installationsschacht die Deckenbereiche der Anatomieräume. Für die Elektrotechnik steht zwischen den beiden Geschossen ein zentraler Server- und Verteilerbereich im Zusammenhang mit der Regie des Hörsaales zur Verfügung. Schlosser- und Metallarbeiten mit Oberflächen aus gebürstetem, brüniertem Messing runden das

monolithische Erscheinungsbild ab und schaffen eine starke Eigenidentität im Dialog mit dem historischen und neu entstandenen Umfeld. Schalungsglatte Betonoberflächen erzeugen ein Wechselspiel mit fein gewaschenen, mit Glaszuschlägen versehenen. Alle Materialien sind robust und wartungsarm und sollen die Haptik der Nutzer ansprechen. Sämtliche Dachflächen konzipiert. Flächen für Sickerungsbereiche im Nachhaltigkeitskonzept.

werden extensiv begrünt Solarkollektoren und Versickerungsbereiche im Garten

ergänzen das Nachhaltigkeitskonzept.“

 

 

 

 

 

 

Bauplanungsrechtliche Beurteilung:

Das Vorhaben befindet sich im Geltungsbereich des §34 BauGB. Demnach muss dieses sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der überbaubaren Grundstücksfläche sowie der Bauweise in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.

Durch eine bauplanungsrechtliche Überprüfung hat sich herausgestellt, dass das Vorhaben alle Zulässigkeitsvoraussetzungen des §34 BauGB erfüllt.

 

 

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Anlagen

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