Informationsvorlage - 2022/0244/610

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

Das Universitätsklinikum des Saarlandes plant den Neubau der Klinik für Kieferorthopädie. Der Bauantrag liegt der Gemeinde vor. Das Einvernehmen nach §36 BauGB wurde erteilt.

 

Bauvorhabenbeschreibung des Entwurfsverfassers:

 

Ausgangssituation

Geplant ist der Neubau einer Klinik für die Kieferorthopädie im Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg.

Die Maßnahme beinhaltet das Herstellen von ca. 880 m² Kieferorthopädie, verteilt auf Ambulanz- und Direktionsbereich, Unterricht-, Seminar-, Labor- und Nebenräume.

 

Lage und Grundstück

Das Baugrundstück befindet sich in der Kirrberger Straße 100 in Homburg. Die Erschließung des Grundstücks erfolgt von den öffentlichen Straßen aus.

Das ausgewiesene Baufeld wird im Nordosten und Südwesten durch die Bestandsgebäude 73 (Zahnerhaltung Parodontologie; Präventive Zahnheilkunde) und Gebäude 71.2 (Prothetik) und im Süden und Westen durch angrenzende Straße bzw. Parkbuchten begrenzt. Der geplante Neubau der Kieferorthopädie Saarland befindet sich im südlichen Teil des Universitätsklinikums des Saarlandes. Derzeit ist das Grundstück nicht bebaut. Im Zuge der Neubebauung wird eine Rodung vollzogen.

 

Gebäudetypologie

Das Raumprogramm sieht einen 2 ½-geschossigen Baukörper vor. Dieser besteht aus einem Souterraingeschoss und einem Erdgeschoss, in dem sich die Hauptfunktionen befinden sowie aus einem „Akzentgeschoss“, welches sämtliche Technikzentralen aufnimmt.

 

Organisation und Betriebsbeschreibung

In der Klinik für Kieferorthopädie werden Patienten aller Altersstrukturen mit Zahn-, Mund- undKieferfehlstellungen sowie angeborenen Schädel- und Gesichtsfehlbildungen von Fachzahnärzten für Kieferorthopädie in Zusammenarbeit mit Zahnärzten sowie interdisziplinär durch Kooperation mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Klinik für HNO-Heilkunde sowie den Kliniken für Kinderheilkunde behandelt. Ebenfalls in eine enge Kooperation mit den anderen Kliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Rahmen der Ausbildung von Studierenden sowie der Regelversorgung von Patienten mit zahnmedizinischen Problemstellungen.

Da die klinische Ausbildung im Studium der Zahnmedizin ein wesentlicher Bestandteil ist, muss eine Klinik jederzeit so ausgerüstet sein, dass Ausbildung von Studierenden und Patientenbehandlungen parallel durchgeführt werden können. Zurzeit sind pro Semester ca. 26 Studierende in jedem Kurs eingeschrieben. Zukünftig soll 30 Studierende in dem Kurs eingeschrieben werden. Die derzeitige Personalstruktur der Klinik für Kieferorthopädie sieht vor, dass der Klinikdirektor kurze Wege zu den Assistenzärzten haben muss. Zudem sollten die Fachangestellten bei temporär reduziertem Personal in der Lage sein, alle Aufgaben der laufenden Klinik und des Ausbildungsbetriebs innerhalb eines überschaubaren Bereichs mit kurzen Wegen zu erledigen. Aus diesem Grund sind die patientenbetreffenden Räume sowie die Ärztezimmer im Erdgeschoss und die Räume für die Forschung und die Lehre im Untergeschoss verortet.

Die Erschließung erfolgt barrierefrei über den Haupteingang im Erdgeschoss.

Seite 2 Die Grundrisse zeigen über die beiden Ebenen eine klar geordnete Struktur mit einer Reihe an kleinteiligen Räumen (Funktionsräume) an der Westseite und großflächige Räume (Behandlungsraum; Labore) an der Ostseite. Im Zentrum befinden sich der Behandlungsraum mit 8 Behandlungsplätzen, diese haben eine direkte Anbindung zu den Funktionsräumen (Röntgenraum, Sterilisationsraum, Wartebereich, Patientenaufnahme und Patientenaufklärung) sowie zu den Ärztezimmern. Somit kann ein reibungsloser Workflow gewährleistet

werden. Das Erdgeschoss ist in zwei Bereiche gegliedert. Im nördlichen Bereich ist die Privatambulanz verortet. Die Labore im Untergeschoss werden unterteilt zwischen dem zahntechnischen Labor und dem Forschungslabor für die Studierenden. Diese Räume teilen sich den Gipsraum und haben eine direkte Anbindung zum Außenbereich. Beide Labore sind als technisches Labor eingestuft und mit den entsprechenden technischen Merkmalen ausgestattet.

 

Freianlagen

Die Außenanlagen des Neubaus Kieferorthopädie teilen sich in 3 Bearbeitungsbereiche

 

1. Freianlagen Kieferorthopädie:

Die Vorzone wird als kleiner Eingangsplatz erstellt, auf dem ein neuer Baum ergänzt wird. Um den geplanten Baum entsteht ein Sitzplatz mit 2 Betonsitzelementen, die den Baum fassen. Der Zugang zur Müllsammelstelle Gebäude 73 wird dabei berücksichtigt und freigehalten. Auf dem Vorplatz direkt vor der Eingangsrampe ist der Bereich für den Krankentransport vorgesehen, von hier aus wird man durch ein Blindenleitsystem in Richtung Eingangsrampe und auch in Richtung Sitzplatz unter dem Bestandsbaum geführt. Ein Weg führt über eine Treppe runter in Richtung Gebäude 71.2 und über eine Treppe in den neuen Innenhof des Neubaus. Ebenso gelangt man über eine Treppe aus Richtung Süden in den Innenhof. Der Innenhof dient als privater Raum für die Nutzer des Neubaus. Eine ruhige fugenarme Fläche aus Gussasphalt dient als Basis des Hofes. Die Sitzbänke und Tische, die farblich beschichtet sind, bilden den optischen Farbakzent des Hofes. Unterstützt werden diese mit den Pflanzeinfassungen, die ebenfalls im selben farblichen Duktus beschichtet werden. Aufgelockert wird der Innenhof mit mehrstämmigen Schirmgehölzen, die verwendet werden. Der Innenhof des Gebäudes 71.2 wird mit pflegeleichten Bodendecker bepflanzt. Ergänzt wird der Bereich ebenfalls mit Schirmgehölzen in einer Pflanzeinfassung. Das Gebäude erhält ein Abstandsgrün zum neuen Gehweg entlang der Straße auf der Westseite.

 

2. Zufahrtsstraße Kieferorthopädie

Aufgrund der Position des Neubaus, der direkt an die bestehende Straße grenzt und der Nutzung dieser als Baustraße während der Baumaßnahme, wird es notwendig die Straße neu herzustellen. In diesem Zuge wird die Straße neu organisiert. Die Parkplätze auf der Westseite der Straße werden in den Bereich mit ausreichend Platzbedarf als Querparker angeordnet. Ein Behindertenstellplatz wird in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang angeboten ebenso wie Fahrradabstellbügel. Diese Flächen werden mit versickerungsfähigem Fugenpflaster befestigt. Die Straße wird in Asphalt hergestellt und mit einem Hochbord inkl. Rinnenplatte eingefasst. Der neue Straßenraum erhält zusätzlich einen neuen Gehweg, der entlang des Neubaus führt und auf den Vorplatz des Neubaus führt, von den man in das Gebäude gelangt.

 

3. Ersatzparkflächen für Kieferorthopädie

Im Baufeld fallen 32 bestehende Stellplätze weg. Diese werden kompensiert durch:

- Im Bereich der Zufahrtsstraße werden 14 neue Stellplätze realisiert.

- Im näheren Umfeld der neuen Kieferorthopädie werden 19 zusätzliche Stellplätze hergestellt.

 

 

Bauplanungsrechtliche Beurteilung:

 

Für das vorhabenbetroffene Grundstück existiert kein rechtskräftiger Bebauungsplan. Das Vorhaben befindet sich im Innenbereich des §34 BauGB. Demnach muss dieses sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der überbaubaren Grundstücksfläche sowie der Bauweise in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen. Die Einfügekriterien sind erfüllt.

 

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Anlagen

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